Kaffee besser als sein Ruf

Kaffee besser als sein Ruf

Der Mythos vom bösen Kaffee – dabei ist er besser als sein Ruf

Kaffee ist besser als sein Ruf

Ist Kaffee gesund?
Das Volksgetränk Kaffee hat schon seit Langem mit einem Imageproblem zu kämpfen. Auch wenn das braune Brühgetränk zu den Lieblingsgetränken der Deutschen gehört und jeder Deutsche im Durchschnitt 3 – 4 Tassen täglich zu sich nimmt, geschieht dies immer in der Annahme, dass Kaffee eigentlich schädlich und ungesund ist und der Kaffeegenuss bleibt auf der Strecke.

Aber stimmt das wirklich? Zahlreiche Studien in den letzten Jahren lassen darauf schließen, dass Kaffee eigentlich mehr positive als negative Eigenschaften hat. Und da der Kaffee mit rund 1500 Studien jährlich eines der am besten erforschten Lebensmittel ist, häufen sich die Anzeichen, dass das Heißgetränk viel förderlicher für die Gesundheit sein könnte, als bisher angenommen.

Kaffee hat positive Wirkungen auf das gute Cholesterin

In einer Studie vom Zentrum für Ernährungsmedizin und Prävention in München wurde vor Kurzem festgestellt, dass Kaffee eine durchaus positive Wirkung aufs Cholesterin haben soll. Dabei wird das „böse“ Cholesterin von LDL durch Kaffeegenuss ein wenig gesenkt, während das „gute“ Cholesterin HDL erhöht wird. Und das wiederum soll das Risiko für Herzinfarkte und Arteriosklerose senken.

Zudem wurde dabei festgestellt, dass sich die im Kaffee enthaltene Chlorogensäure positiv auf den Insulinstoffwechsel auswirken kann und dadurch Blutzuckerschwankungen effektiv reguliert werden können. Diabetikern wird daher sogar ausdrücklich empfohlen, ab und zu zu einer Tasse Kaffee zu greifen.

Doch damit der guten Nachrichten für Diabetiker noch nicht genug: Eine Studie der Universität von Sydney (Australien), bei der die Ergebnisse von 18 wissenschaftlichen Studien über Kaffeegenuss mit insgesamt über eine halben Millionen Teilnehmern ausgewertet wurden, bringt überraschende Ergebnisse ans Tageslicht.

So soll jede Tasse Kaffee, die regelmäßig getrunken wird, das Diabetes-Risiko für den Typ 2 um ganze 7 % senken. Wenn man also, wie der „Durchschnittsdeutsche“ täglich 3 – 4 Tassen trinkt, kann damit sein Risiko an Diabetes Typ 2 zu erkranken um bis 25 % verringern!

Gute Nachrichten für Asthmatiker

Auch wer unter Asthma leidet, sollte auf Kaffee nicht unbedingt verzichten: Bei der Auswertung der Studien kam nämlich heraus, dass der tägliche Konsum von ca. 3 Tassen Kaffee das Risiko eines Asthmaanfalls drastisch senken kann – nämlich um sage und schreibe 30 Prozent!

Das Koffein, welches sich im Kaffee findet, arbeitet ähnlich wie Theophyllin, welches oft von Asthmatikern genutzt wird, indem es die Bronchialästchen in der Lunge erweitert und somit das Atmen um einiges leichter macht. Die Schotten wissen dies übrigens schon viel länger: Hier werden Asthmapatienten schon seit 1859 mit Koffein behandelt!

Entzieht Kaffee dem Körper Wasser?

Eines der größten Märchen über den Kaffeegenuss ist zweifelsfrei dieses: „Kaffee trocknet den Körper aus!“ Um also auf die täglich empfohlene Wasserzufuhr von ca. 3 l zu kommen, durfte der Kaffee lange Zeit nicht mitgezählt werden, im Gegenteil sollte man jede Tasse Kaffee sogar mit einem Liter Wasser sozusagen „ausgleichen“. Der Grund: Angeblich soll Kaffee durch die harntreibende Wirkung den Körper austrocken.

Doch eigentlich geht diese Mär nur auf die Fehlinterpretation einer Studie zurück. Natürlich wird zwar durch häufigen Kaffeegenuss der Harndrang angeregt, allerdings würde er das bei der gleichen Menge Wasser genauso. Der Grund, warum zum Beispiel bei einem guten Espresso immer ein Glas Wasser dazugereicht wird, ist nicht, um der Austrocknung entgegenzuwirken, sondern um die Geschmacksknospen zu befreien und den Kaffeegenuss zu maximieren.

Kaffee kann von Herzinfarkten und Schlaganfällen schützen

Einer anderen Analyse zufolge, die in Zusammenarbeit zweier Universitäten aus den USA und Singapur durchgeführt wurde und 36 Studien über Kaffee unter die Lupe nahm, hat jetzt ans Tageslicht gebracht, dass Kaffeegenuss sogar das Risiko von Herzkrankheiten verringern kann.

Bei der Untersuchung kam heraus, dass Probanden, die täglich 3 – 5 Tassen Kaffee trinken, seltener Opfer von Herzinfarkten und Schlaganfällen werden als jene, die mehr oder gar keinen Kaffee trinken.

Macht Kaffee eigentlich abhängig?

Auch wenn Kaffee im klassischen Sinn keine Droge ist, so ist doch unbestritten, dass bei häufigem Konsum eine leichte (hauptsächlich psychische) Abhängigkeit auftreten kann, die beim Weglassen des Heißgetränks auch mit leichten Entzugserscheinungen einhergeht.
Diese äußern sich meistens durch plötzlich eintretende Kopfschmerzen, leichte Reizbarkeit, Nervosität oder Lethargie und manchmal auch Problemen mit dem Verdauungstrakt. Die Entzugserscheinungen können allerdings mit normalen Schmerzmitteln gut unter Kontrolle gebracht werden und klingen nach ungefähr einer Woche wieder ab.

Gibt es Personen, die auf den Kaffeegenuss verzichten sollten?
Ja, auch die gibt es. Auch wenn die ganzen Studien darauf schließen lassen, dass Kaffee eigentlich weit besser ist als sein Ruf, so gibt es trotzdem bestimmte Personengruppen, die lieber auf ein anderes Getränk wechseln sollten:

  • Schwangere: Auch wenn einige Studien belegen, dass ein bis zwei Tassen Kaffee auch während der Schwangerschaft keinen Schaden anrichten, so ist doch zu empfehlen, dass Schwangere lieber darauf verzichten. Der Grund: Die Wirkung des Koffeins auf das ungeborene Baby wurde noch nicht ausreichend untersucht.
  • Menschen, die mit einem empfindlichen Magen zu kämpfen haben, sollten ebenfalls auf den Kaffeegenuss verzichten. Die Chlorogensäure im Kaffee stimuliert die Salzsäureproduktion im Körper und sorgt so für Beschwerden. Allerdings gibt es dafür eine Alternative: Espresso. Da Espresso nur kurz gebrüht wird, bleiben die meisten Säuren im Kaffeesatz zurück. Außerdem enthalten Espressobohnen von Haus aus weniger Säure, da sie länger geröstet werden als normale Kaffeebohnen.
  • Da Kaffee in manchen Fällen eine leicht bluthochdruck-steigernde Wirkung hat, wird Hochdruck-Patienten ebenfalls von übermäßigem Kaffeegenuss abgeraten.

Imagewechsel fast vollzogen

All diese Studien räumen ordentlich mit dem Mythos auf, dass Kaffee ungesund sei. Natürlich gilt aber wie immer: Es ist die Dosis, die die Wirkung bestimmt. Zwei bis drei Tassen täglich sind für gesunde Menschen also überhaupt kein Problem und eher sogar gesundheitsunterstützend.
Übertreibt man es hingegen, kann natürlich auch der Kaffee schädliche Wirkungen haben. Es ist also keine Frage, ob man überhaupt Kaffee trinken sollte, sondern höchstens wie viel.

Kaffee macht uns leistungsstärker, wacher und fitter, es hilft dabei die Risiken von Herzkrankheiten, Diabetes und Asthmaanfällen zu verringern und das Wichtigste: es hilft uns, gestärkt und gut gelaunt in den Tag zu starten.

Der Kaffeefilter und sein Ursprung