Die eigene kleine Kaffeerösterei
Kaffeerösterei: Die Leidenschaft zum Beruf machen
Er ist ein fester Bestandteil in der Morgenroutine von Tausenden von Menschen – der Kaffee. Ohne ihn beginnt der Tag nur schleppend und wirklich wach werden wir ohne ihn auch nicht. Nicht ohne Grund gilt Kaffee nach wie vor als das beliebteste Heißgetränk der Deutschen. Eine Tasse am Morgen, eine im Büro, eine in der Mittagspause und für die hart gesittetsten darf es auch gerne einmal eine Tasse Kaffee am Abend sein. Die Liebe zu dem schwarzen Gold ist bei vielen Menschen groß, warum also nicht die Leidenschaft zum Beruf machen? Mit einer Kaffeerösterei ist das möglich. Wie das geht und worauf es zu achten gilt, erfahren Sie hier.
Die handwerkliche Veredelung
Im Durchschnitt beläuft sich der Pro-Kopf-Verbrauch auf mehr als 162 Liter pro Jahr. Im Vergleich, der Bierverbrauch beträgt rund 92 Liter. Kaffee besticht durch eine Vielzahl an Vorteilen. Er macht wach, muntert auf und schmeckt köstlich. Insbesondere der Geschmack stellt einen entscheidenden Faktor dar. Eine Tasse Kaffee, die nicht schmeckt, wird bekanntlich nicht getrunken. Der richtige Geschmack setzt sich aus dem Röstaroma und dem Mahlgrad zusammen. Geröstet werden die vom Kaffeestrauch geernteten Kaffeebohnen in einer Kaffeerösterei. Zuallererst werden sie veredelt und anschließend gemahlen. Das Rösten stellt somit den letzten wichtigen Verarbeitungsschritt des Rohkaffees dar. Dieser stammt aus Anbaugebieten wir Guatemala, Äthiopien, Brasilien oder Kolumbien.
Ein wichtiges Werkzeug in der Kaffeerösterei stellt der Trommelröster dar. In ihm werden die geernteten Kaffeebohnen bei Temperaturen zwischen 100 und 260 Grad veredelt. Die Temperatur ist dabei abhängig von der gewünschten Intensität und der Kaffeesorte. Kaffeebohnen können ihr Volumen während des letzten Verarbeitungsschrittes beinahe verdoppeln. Das liegt daran, da das restliche Wasser verdampft. Neben den veredelten Kaffeebohnen kann auch gemahlener Kaffee verkauft werden. Filterkaffee gilt nach wie vor als die beliebteste Variante. Für einen unvergleichlichen Geschmack stellen der Mahlgrad sowie das Brüh-Verfahren und die Wassertemperatur entscheidende Faktoren dar. Um eine Kaffeerösterei eröffnen zu können, bedarf es also nicht nur der Liebe zum Kaffee, sondern auch dem handwerklichen Geschick.
Mit einer Kaffeerösterei selbstständig machen
Die Selbstständigkeit bringt Unabhängigkeit, Freiheit und Flexibilität mit sich. Dennoch sollte diese Entscheidung gut überlegt und wichtige Voraussetzungen erfüllt sein. Wer seine Leidenschaft zum Beruf und sich mit einer eigenen Kaffeerösterei selbstständig machen möchte, sollte zuallererst einen Businessplan erstellen. Dieser stellt die Grundlage für jede Geschäftsidee dar und sollte wachstumsorientierte Lösungen für sämtliche Geschäftsbereiche enthalten. Des Weiteren sollte frühzeitig an Vermarktungs- und Marketingstrategien gedacht werden. Je früher sich ein Unternehmer mit diesen beschäftigt, desto leichter kann der Start der eigenen Kaffeerösterei erfolgen. Neben ausgeklügelten Marketingstrategien sollte ein besonderes Augenmerk auf den optimalen und einprägsamen Internetauftritt gelegt werden. Es schadet nicht, potenzielle Kunden frühzeitig über die Eröffnung der eigenen Kaffeerösterei zu informieren. Gleichzeitig wird direkt zu Beginn die Kundenbindung gestärkt. Wenn Kunden über einzelne Schritte informiert werden und an der Entwicklung vermeintlich teilhaben können, wird das Gefühl von Gemeinschaft gestärkt. Die Atmosphäre sowie die Dynamik sind gleich zu Beginn eine ganz andere.
Um eine Kaffeerösterei eröffnen zu können, müssen einige Voraussetzungen erfüllt sein. Des Weiteren ist die Anmeldung eines Gewerbes verpflichtend. Unternehmer sollten sich zudem im Vorfeld darüber im Klaren sein, ob lediglich der Verkauf von Kaffee oder ob zusätzlich ein gastronomischer Betrieb angeboten werden soll. Ein integrierter gastronomischer Betrieb erfordert zusätzliche Nachweise. Hierzu gehören unter anderem Kenntnisse über die Hygieneverordnung sowie eine Ausschank-Lizenz. Außerdem ist jeder Gewerbetreibende dazu verpflichtet gewerbliche Tätigkeiten, im Rahmen der Buchführungspflichten, zu erfassen. Es sind viele Aspekte bei einer Selbstständigkeit zu beachten. Werden diese nicht berücksichtigt oder gar vergessen, kann das einem Unternehmer teuer zu stehlen kommen. Hilfreich sind hierbei Notizen und Listen, die alle wichtigen Schritte dokumentierten und dabei helfen, keinen Schritt zu vergessen. Der Fokus sollte auf der erfolgreichen Kaffeerösterei liegen, denn bürokratische Hürden gibt es heutzutage viel zu viele.
Analyse der Zielgruppe sowie des Standortes
Für ein erfolgreiches Unternehmen ist eine ausgiebige und gründliche Analyse der Zielgruppe sowie des Standortes essenziell. Eine kleine Kaffeerösterei sollte sich in vielen Punkten von einer großen Produktion unterscheiden. Kunden erwarten einen Mehrwert. Nicht nur der angebotene Kaffee muss einen unvergleichlichen Geschmack bieten, sondern auch das Ambiente und die Atmosphäre müssen in Erinnerung bleiben. Besonders bedeutend ist hierbei das sensorische Erlebnis. Sobald Kunden die Kaffeerösterei betreten, sollten sich ihre Sinne in jeder Hinsicht auf den köstlichen Geruch des Kaffees fokussieren können. Den Besuch sinnlich erlebbar zu gestalten, sollte das Ziel jedes qualitätsorientierten Marketings sein. Des Weiteren ist eine Kaffeerösterei besonders erfolgreich, wenn sie ein kleines Café integriert hat. Kunden können dadurch in den Genuss der angebotenen Kaffeesorten kommen und werden dazu verleitet, gleich mehrere Sorten käuflich zu erwerben. Mit der richtigen Siebträgermaschine kann dies noch verstärkt werden.
Fazit
Sich mit einer Kaffeerösterei selbstständig zu machen, ist möglich und nicht schwer. Wichtige Voraussetzungen sollten jedoch erfüllt sein, wenn die Leidenschaft zum Beruf gemacht werden soll. Mit dem gewissen Know-how, der Affinität für Kaffeebohnen und ihrer Veredelung sowie einer gründlichen Analyse der Zielgruppe wird die eigene Kaffeerösterei sicherlich ein Erfolg. Inspirationen sind die hier gelisteten Kaffeeröstereien.
Titelbild: Pixabay
