Die Kaffeebohne, die eigentlich keine Bohne ist

Das Geheimnis der Kaffeebohnen

Die Kaffeebohne

KaffeebohnenSo manch einer von uns schafft es morgens nicht einmal die Augen richtig zu öffnen, ohne vorher einen guten, starken Kaffee getrunken zu haben. Im besten Fall natürlich aus frisch gemahlenen Kaffeebohnen – aber Moment, eigentlich hat der kleine braune Knubbel überhaupt nichts mit Bohnengewächsen zu tun. Eigentlich handelt es sich beim Kaffee um rote Steinfrüchte, die mehr einer Kirsche als einer Bohne ähneln, weshalb Experten sie auch Kaffeekirsche nennen. Allerdings hat sich die „Kaffeebohne“ im Volksmund durchgesetzt, und heute unterscheiden Kaffeeliebhaber zwischen Flachbohnen, Perlbohnen und Margogypekaffe.

Die Kaffeebohne hat im Grunde zwei Steinkerne, die mit der abgeflachten Seite zueinander liegen und darum nennt man sie auch „Flachbohne“. Ist nur eine Bohne gewachsen, die nicht abgeflacht ist, nennt man diese „Perlbohne“. Und dann gibt es da noch den Maragogypekaffee, die aus besonders großen Bohnen besteht.
Einheitlichkeit in Größe und Form ist eines der wichtigsten Qualitätsmerkmale für guten Kaffee. Darum mischt der Röster in einer Packung niemals unterschiedliche Bohnentypen.

40 verschiedene Sorten

Die Kunst, gute Kaffeebohnen zu züchten und zu kultivieren, ist eine sehr filigrane Arbeit. Mittlerweile gibt es 40 verschiedene Sorten, von denen die meisten allerdings nur noch „nischenweise“ angeboten werden. Hauptsächlich konzentriert sich der Verkauf auf zwei Sorten: die Arabica (Coffea Arabica) und Robusta (Coffea canephora).

Der Arabica Kaffee ist auch als „Java-Bohne“ bekannt und ist etwas teurer als der Robusta. Er enthält weniger Bitterstoffe und produziert dafür mehr und helle Crema. Der Kaffee ist dadurch säurebetonter und in der Folge etwas feiner im Geschmack. Die Arabica Bohne gilt auch als die älteste uns bekannte Kaffeesorte. Kürzliche Funde haben bewiesen, dass sie im 9/10. Jahrhundert schon als Heilmittel in Arabien eingesetzt wurde (allerdings in ihrer ungerösteten „grünen“ Form) und man schon im 12./13. Jahrhundert aus der gerösteten Form ein Getränk hergestellt hat. Der Robusta ist etwas bitterer und „breiter“ im Geschmack – und bildet damit eine gute Basis für Mischungen beider Sorten.
Die meisten fertig verpackten Kaffeesorten haben ein relativ ausgewogenes Mischverhältnis aus beiden Sorten. Die Italiener bevorzugen allerdings zum Beispiel reinen Robusta-Kaffee – und wer schon einmal einen richtigen Espresso getrunken hat, der weiß, wie der geschmacklich aufgestellt ist.

Kaffeebohnen als Snack zwischendurch?

Auch wenn man früher noch gewarnt wurde, die Kaffeebohnen lieber nicht pur zu verzehren: man kann die kleinen Böhnchen ruhigen Gewissens essen! Allerdings sollte man sich dabei über einige Dinge im klaren sein.
Kaffeebohnen können pur verzehrt je nach Sorte extrem bitter schmecken. Zudem nimmt man mit der Bohne auch eine hohe Menge an Koffein auf (15 – 20 Kaffeebohnen entsprechen etwa einer Tasse starkem Espresso), deshalb sollte man, gerade wenn man empfindlich auf Koffein reagiert, bei der Menge sehr vorsichtig sein.

In den letzten Jahren ist übrigens der Trend aufgekommen, Kaffeebohnen als Unterstützung bei Diäten zu kauen. Sie verfügen über nicht allzu viele Kalorien und das ausgiebige Kauen dämpft den Appetit wie auch das Hungergefühl – regt allerdings auch die Verdauung an!
Weitere bekannte Sorten sind z. B. die Coffea liberica oder Coffea excelsa – allerdings werden diese nur in einigen wenigen Ländern Afrikas (Sierra Leone, Benin) und Südostasiens (Vietnam, Indonesien) gefertig und daher mehr für Liebhaber als für den „täglichen Kaffeetrinker“ geeignet.