Kopi Luwak Kaffee

Kopi Luwak als Filterkaffee

Kopi Luwak Katzenkaffee oder auch die teuerste Bohne der Welt

Schon mal was von „Katzenkaffee“ gehört? Nein? Aber sicherlich schon mal was von richtig teurem Kaffee, der nicht unbedingt auf herkömmlichem Weg gewonnen wird, sondern erst auf etwas dunkleren Pfaden seinen Weg ans Tageslicht findet?

Kopi Luwak heißt der teuerste Kaffee der Welt, und bevor er weiterverarbeitet werden kann, muss er erst von einer Schleichkatze – dem wieselähnlichen und namensgebenden Luwak – gegessen, verdaut und wieder ausgeschieden werden. Das mag vielleicht im ersten Moment ziemlich unappetitlich klingen, sorgt aber für einen unverwechselbaren Geschmack, den Kaffeekenner auf der ganzen Welt zu schätzen wissen. Doch wie genau wird er hergestellt und warum ist er so teuer?

Kopi Luwak Bohnen

Kopi Luwak als Geschenk oder zum selber genießen:

Luwak Coffee

Luwak Bohnen

Luwak Katze

Luwak Schleichkatze

Was macht den Kopi Luwak so besonders?

„Kopi“ bedeutet auf Indonesisch nichts anderes als „Kaffee“ und Luwak ist die Bezeichnung für den Fleckenmusang, einer Schleichkatzenart, die maßgeblich an der Herstellung dieses Kaffees beteiligt ist.

Das nachtaktive Tier ist in ganz Süd- und Südostasien beheimatet, was auch erklärt, warum die indonesische Variante zwar die Bekannteste, aber durchaus nicht die Einzige ist, die auf dem Kaffeemarkt erfolgreich gehandelt wird.

Die Fleckenmusangs leben auf den indonesischen Inseln Sumatra, Java und Sulawesi (allesamt bekannt für den qualitativ hochwertigen Kaffee, der von dort kommt) und lieben es, die reichen Kaffeekirschen zu vernaschen. Allerdings können die Tiere nur das Fruchtfleisch der Kirsche verdauen und den Rest – also die Kaffeebohnen – scheiden sie wieder aus. Dabei lösen die feuchte Umgebung im Darm und bestimmte Enzyme während des Verdauungsprozesses eine Nassfermentierung aus, die den Geschmack des Kaffees verändern. Unter anderem werden während des Prozesses Bitterstoffe im Kaffee gespalten und sie enthalten auch nach dem Rösten weniger Säure: Das Ergebnis ist ein milder Geschmack, der erdig und ein wenig modrig scheint, sich aber durch seine Vollmundigkeit auszeichnet.

Wie wird der Kopi Luwak hergestellt?

Das Verfahren, durch Verdauung fermentierte Kaffeebohnen für die Zubereitung zu nutzen, ist durchaus nicht neu. Im Jahr 1883 wurde von dem heute weltberühmten Zoologen Alfred Brehm beobachtet, wie die Einheimischen die verdauten Kaffeebohnen vom Boden aufsammelten und daraus ein Getränk herstellten. Es war der einzige Kaffee, den die Einheimischen für sich behalten durften und der nicht durch die Plantagen-Bosse für den Export in die Kolonialländer einkassiert wurde.

Die Fleckenmusangs holen sich nachts die Kaffeekirschen und – was beim Aufsammeln ziemlich praktisch ist – entleeren sich immer an der gleichen Stelle. Wie die Katze also ihr Katzenklo hat, hat der Fleckenmusang sein bestimmtes Plätzchen, an das er immer wieder zurückkehrt.

Die Kaffeebauern sammeln die ausgeschiedenen Kaffeebohnen also ein und unterziehen sie einem äußerst ausgiebigen Reinigungs- und Trocknungsverfahren. Erst, wenn die Bohnen wieder „blitzeblank“ sind, werden sie zu speziellen Prüfstellen gebracht, wo die Qualität bestimmt wird und sie weiterverarbeitet- oder verschickt werden.

Das Problem mit der Käfighaltung

Der Kopi Luwak hat sich, aufgrund der hohen Preise, die für ihn gezahlt werden, zu einer wichtigen Nebeneinkommensquelle für viele südostasiatische Kaffeebauern entwickelt.

Aber die Produktion geht einher mit negativen Auswirkungen, denn während die „natürliche“ Gesamternte pro Jahr zwischen gerade mal 200 – 300 Kilo schwankt, suchen die Kaffeebauern eine Möglichkeit, mehr rauszuholen. Und das geschieht, indem die Fleckenmusangs neuerdings in engen Käfigen gehalten werden, wo sie ausschließlich mit Kaffeekirschen gefüttert werden. Doch in der freien Natur essen die Tiere noch zahlreiche andere Früchte, Insekten und kleine Reptilien, sodass sie in Gefangenschaft unter Mangelernährung und unwürdigen Verhältnissen leben müssen – und das wirkt sich wiederum negativ auf den Geschmack des Kaffees aus. Einige Kaffeebauern setzen deshalb auf ökologischen Anbau und errichten extra Gehege, in denen die Tiere zum einen frei rumlaufen können und zum anderen auch die so notwendigen anderen Futterquellen finden, die sie sonst in ihrer natürlichen Umgebung auch finden würden.

Kopi Luwak aus dem Labor?

Wie immer, wenn etwas dem „Otto-Normalverbraucher“ zu teuer erscheint, arbeitet man natürlich an Alternativen, die weniger aufwendig und damit kostengünstiger sein könnten. So ist es wohl kaum verwunderlich, dass sich Wissenschaftler schon vor knapp 20 Jahren dran gemacht haben, die Schlüsselenzyme im Darm des Fleckenmusangs zu entschlüsseln und chemisch im Labor nachzubauen. Doch nicht alles, was auch möglich ist, wird auch von der Kundschaft angenommen und so setzten Kaffeekenner weiterhin lieber auf das teure, aber dafür natürliche Gebräu.

Andere Hersteller versuchen den Geschmack des Kopi Luwak durch Beigabe von verschiedenen Lebensmittelaromen nachzuahmen – aber das Original bleibt unangetastet.

Alternative Kaffees aus aller Welt

Kopi Luwak ist mittlerweile ein eingetragener Markenname und darf nur für Kaffee von den indonesischen Inseln Sumatra, Java und Sulawesi genutzt werden – und dann auch nur nach genauer Prüfung.

Katzenkaffee aus den Bergen Südmindanaos auf den Phillippinen wird unter dem Namen Kape Alamid oder Phillippine Civet Kaffee verkauft und auch aus Äthiopien oder Indien kommt Kaffee, der von Zibetkatzen verdaut wurde.

In Thailand setzt man übrigens nicht auf Schleichkatzen, sondern ungleich größere „Helfer“: Elefanten. Bei den Dickhäutern ist der Vorteil natürlich, dass man mehr „erntet“ als bei kleinen Kätzchen. Die Tiere werden mit dem in den Bergen wachsenden Thai-Arabica-Bohnen gefüttert und der daraus gefertigte Kaffee findet unter dem Namen „Black Ivory“ – also schwarzes Elfenbein – seinen Weg in die Spezialitätenhäuser.

Die teuerste Kaffeemarke heißt Satipo und kommt aus Peru

In Peru wird mit Hilfe der peruanischen Nasenbären der ebenfalls sehr hochwertige Kaffee Satipo auf diesem Weg gewonnen. Kenner sagen das Satipo der beste Kaffee der Welt sei. In einem Punkt ist der Satipo dem Kopi Luwak bereits voraus: Der Kilopreis für Satipo liegt bei 900€, dagegen erscheint der Kopi Luwak mit 500€ pro kilo schon fast günstig.

Espressotassen

Espresso stilgerecht trinken:

Worauf muss man beim Kauf achten?

Bei einer solch kleinen Gesamternte und dem einzigartigen Ruf, der dem Kopi Luwak vorauseilt, ist es nicht verwunderlich, dass jeder etwas von dem Geldkuchen abhaben möchte. Deshalb kann man im Internet plötzlich überall Kopi Luwak Kaffee zu verdächtig günstigen Preisen finden. Man sollte sich vor dem Kauf also unbedingt genau darüber informieren, ob man hier auch das „Original“ kriegt oder nur einen billigen Fake.

Dementsprechend muss man sich natürlich auch auf deftige Preise einstellen: Ein Kilo des exklusiven Kopi Luwak Katzenkaffees kann zwischen 200 – 300,- Euro kosten. Natürlich kann man als Privathaushalt auch in kleineren Mengen bestellen, dann kostet zum Beispiel ein 80gr-Päckchen um die 29,- Euro. In guten Kaffeehäusern, in denen man die Spezialität bestellen kann, berappt man auch schon mal bis zu 40,- Euro – pro Tasse!