Kaffeegenuss ohne Maschine: 9 innovative Methoden für kleine Räume
Ein Leben ohne Kaffee ist möglich, aber sinnlos: Zum Glück müssen Sie aber auch gar nicht auf das schwarze Elixier verzichten – selbst wenn Sie auf sehr engem Raum wohnen. Hier kommen neun facettenreiche Varianten, um auch ohne sperrige Kaffeemaschine zum Genuss zu gelangen.
1. Der Handfilter – wie zu Omas Zeiten
Wer einen Porzellanfilter, Filtertüten und gemahlenen Kaffee zur Hand hat, kann auf eine XXL-Filtermaschine getrost verzichten. Viele Kaffeeliebhaber genießen bereits den Akt des Filterns nahezu ebenso wie die fertige Tasse.
Die Zubereitung erfolgt in ihren Grundzügen ganz einfach: Sie setzen einen Handfilter – auch Porzellanfilter oder schlicht Kaffeefilter genannt – auf eine Kaffeetasse oder Kanne. Anschließend geben Sie eine Filtertüte und die gewünschte Menge an Pulver in den Filter.
Dann ausreichend Wasser aufkochen, kurz abkühlen lassen und in kleinen Schritten über das Kaffeepulver gießen. Hier kommt es auf etwas Fingerspitzengefühl an: Begeisterte Handfilterer schwören etwa darauf, nach dem ersten Guss kurz zu warten.
Tipp:
Außerdem soll das Resultat umso besser ausfallen, je weicher das Wasser ist. Stilles Mineralwasser kann daher das Geschmackserlebnis auf ein nächstes Level heben.
2. Für Minimalisten – pures Pulver und Wasser
Wer eine sehr kleine Küche gemütlich dekorieren will, muss oft äußerst minimalistisch vorgehen. Für einen guten gemahlenen Kaffee und einen Wasserhahn reicht der Platz aber immer. Und mehr brauchen Sie für diese Variante in der Tat nicht!
So geht es für eine Tasse Kaffee:
- 3 TL Kaffeepulver (am besten mittlerer Mahlgrad) in eine Tasse von etwa 250 ml Fassungsvermögen geben – für stärkere Intensität mehr Pulver verwenden.
- Wasser aufkochen und kurz abkühlen lassen – die beste Temperatur liegt zwischen 92 und 96 Grad.
- Nun das Wasser langsam und behutsam in die Tasse gießen, sodass das gesamte Kaffeemehl davon benetzt wird.
- Achtung: Nicht umrühren! Sonst könnte der Kaffee überextrahieren und somit eine bittere Note annehmen.
- Drei bis fünf Minuten ziehen lassen.
- An der Oberfläche ist nun wahrscheinlich eine Kaffeekruste aus Kaffeemehl entstanden. Diese können Sie mit einem Teelöffel vorsichtig brechen. Danach setzt sich das gesamte Kaffeepulver in Kürze am Boden ab, und der Trinkgenuss kann beginnen.
3. Kompakt und gut – das Herdkännchen
Ob Herdkännchen, Espressokocher oder Bialetti: Die kompakte Kanne hat viele Namen. In jedem Fall ist sie nicht größer als eine kleine Wasserflasche und somit auch für sehr kleine Küchen geeignet.
Ein kräftiger Espresso ist damit spielend leicht zubereitet: Wassertank befüllen und mittelfein gemahlenes Pulver in den Siebkorb geben – nur glattstreichen, nicht andrücken. Das Kännchen verschließen und bei mittlerer Hitze auf die Herdplatte stellen.
Wichtig: Alles im Blick behalten, damit der Kaffee nicht überkocht. Sobald der Brühvorgang beendet ist, hören Sie eine Art charakteristisches Knistern. Jetzt schnell eingießen und das kräftige Aroma auskosten.
Tipp:
Dieser starke Kaffee lässt sich gut mit etwas warmem Wasser oder einem Schuss Milch oder Pflanzendrink verlängert genießen.
4. Savoir vivre mit der French Press
Ähnlich wie die Bialetti funktioniert auch die French Press. Die kompakte Handmaschine mit dem typischen Pressstempel bereitet Ihnen mit wenig Aufwand einen intensiven Kaffee zu.
Zunächst einfach die leere Kanne mit heißem Wasser ausschwenken. Dann für optimale Ergebnisse grob oder mittelgrob gemahlenen Kaffee einfüllen. Nun die Hälfte der Wassermenge in kreisförmigen Bewegungen in die French Press gießen, kurz schwenken und wenige Minuten ruhen lassen.
Anschließend das Restwasser hinzugeben und weitere zwei Minuten ziehen lassen. Als Finale drücken Sie das Drahtsieb vorsichtig herunter et voilà, einschenken, fertig.
5. Cold Brew – kalter Kaffee mal anders
Wer grundsätzliche lieber Eiskaffee mag oder im Sommer einfach keine Lust auf Heißgetränke verspürt, sollte einmal Cold Brew probieren – er bereitet sich nahezu von selbst im Schlaf zu.
Einfach 100 Gramm grob gemahlenen Kaffee mit 500 ml Wasser verrühren. Das Gefäß abdecken und dann für mindestens 12 Stunden im Kühlschrank ziehen lassen. Über Nacht ist der perfekte Zeitpunkt dafür: So starten Sie am nächsten Morgen direkt mit dem kalten Wachmacher.
Vor dem Trinken nur noch durch ein Sieb oder einen Kaffeefilter abgießen und nach Belieben mit Milch oder Pflanzendrink ergänzen.
Das Besondere:
Diese Variante ist nicht nur zeit- und platzsparend, sondern auch noch magenfreundlich. Denn dieser Kaffee beinhaltet 70 % weniger Säuren als herkömmlicher Filterkaffee. Stattdessen wartet ein fruchtig frischer Genuss.
6. Instantkaffee – wenn es schnell gehen muss
Wenn schnell und ohne Kaffeemaschine auf engem Raum dringend ein Kaffee hermuss, dann ist es eine gute Idee, ein Instantpulver im Haus zu haben.
Hier gilt es, auf Bio-Qualität zu achten für bessere Verträglichkeit. Was das Aroma betrifft: Am besten mit nur wenig heißem Wasser anrühren und anschließend mit warmer Milch(-alternative) aufgießen.
7. Türkischer Mokka – platzsparende Kaffeekunst
Nicht allein Türken wissen: Ein guter Mokka ist eine Kunst für sich. Vor allem jedoch ist die benötigte Mokkakanne klein, liefert aber ein umso größeres Geschmackserlebnis.
Die Geheimnisse für eine optimale Zubereitung muss jeder Kaffeeliebhaber schrittweise selbst erlernen. Doch im Schnelldurchlauf brühen Sie Ihren Mokka auf türkische Art wie folgt:
- Äußerst fein gemahlene Arabica-Bohnen verwenden, davon zwei TL in das Kännchen geben. Tipp: Wer es süß mag, kann direkt etwas Zucker hinzufügen.
- Das Mokkakännchen mit warmem Wasser aufgießen, auf dem Herd aufkochen.
- Nach dem Aufkochen vom Herd nehmen und den Schaum von der Oberfläche abschöpfen.
- Erneut auf den Herd stellen und aufkochen lassen, damit sich das volle Aroma entfaltet.
- Nun ist der Mokka fertig – obwohl einige Kenner auf einen dritten Durchlauf schwören.
- Kaffee in die Tasse gießen und genießen.
Tipp:
Nach traditioneller Art gehört auch der Kaffeesatz mit in die Tasse. Deshalb am besten vor dem Trinken alles zwei Minuten setzen lassen und nicht mehr umrühren.
8. Handpresso – Espresso to go
Es gibt winzige Handespresso-Maschinen für unterwegs. Sie funktionieren sogar ohne Strom – je nach Modell genügt heißes Wasser plus Espresso-Pulver oder Pad. Anders als viele der sonstigen Methoden erhalten Sie hier den nötigen Brühdruck für ein wahrhaftes Espresso-Erlebnis.
9. Mini-Maschine gönnen
Tatsächlich gibt es mittlerweile viele moderne Espresso-Maschinen (wie die Nespresso Essenza Mini), deren Ausmaße kaum größer ausfallen als Handpresso oder Bialetti. Sie finden auch auf sehr begrenztem Wohnraum problemlos Platz und liefern perfekten Espresso auf Knopfdruck.