Der Unterschied zwischen Arabica- und Robusta-Kaffeebohnen
Arabica oder Robusta?
Jeder, der sich einigermaßen für Kaffee interessiert, hat schon einmal etwas von Arabica und Robusta gehört. Für alle, die sie nicht kennen: das sind die gängigsten Kaffeebohnen, die im deutschen Handel landen und allgemein herrscht die Meinung, Arabica sei „gut“ und Robusta „schlecht“. Ist Kaffeebohne gleich Kaffeebohne? Wo liegt eigentlich der Unterschied zwischen den Beiden?
Und ist der tatsächlich so fundamental, wie man uns immer weismachen möchte? Wir wollen die Sorten Arabica und Robusta heute einmal genauer beleuchten.
Arabica vs Robusta
Kenner haben keine Probleme, die verschiedenen Bohnen sofort zu erkennen und auseinanderzuhalten. Aber auch für Laien gibt es Anhaltspunkte, mit denen man Arabica und Robusta unterscheiden kann. So sind Arabica-Bohnen eher länglich mit einem geschlossenen s-förmigen Schlitz und einer grün-braunen Färbung, während Robusta-Bohnen klein, rundlich und ziemlich braun sind. Der Schlitz in der Bohne ist weiter geöffnet als bei der Arabica, aber auch gerader.
Auch bei den Kaffeepflanzen gibt es deutliche Unterschiede: während die Arabica es wildwachsend auf gerade einmal 6 – 8 Meter bringt, wird die Robusta deutlich größer und kann bis zu 10 Meter hoch wachsen. Sie ist auch – wie der Name es eigentlich schon verrät – widerstandsfähiger und braucht etwas weniger Pflege als die Arabica.
Während Robusta-Bohnen insgesamt widerstandsfähiger sind und fast überall angebaut werden können, brauchen die Arabicas ein ganz spezielles Umfeld. Beispielsweise dürfen sie auf keinen Fall unter 900 Höhenmeter angebaut werden, denn dort lauern Parasiten, die die Pflanze sofort zerstören können. Aber die Plantage darf auch nicht zu hoch sein, denn dann könnte nachts der Frost die empfindlichen Pflänzchen angreifen. Der Robusta macht das alles nichts aus. Andauernde Hitze oder etwas Frost genauso wenig, wie Parasiten. Und trotzdem werden im Vergleich etwa drei Mal so viel Arabica-Bohnen als Robustas angebaut.
Es kommt nur auf das Innere an
Arabica-Bohnen gelten gemeinhin als milder und weniger herzschädigend. Das liegt unter anderem an dem niedrigeren Koffeingehalt. Der liegt zwischen 1,1 – 1,7 %, während die Robusta einen Koffeingehalt von 2 – 4,5 % aufweisen kann. Das ist auch der Grund, warum manche Kenner ihn morgens zum Wachwerden bevorzugen. Aber auch bei Chlorogensäuren hängt die Robusta die Arabica-Bohne ab, und das ist nicht unbedingt positiv. Den zu viel von der Säure und der Kaffee kann schnell auf den Magen schlagen, vor allem, wenn man sowieso schon empfindlich ist.
Durch den niedrigeren Gehalt an Chlorogensäuren ist der Geschmack der Arabica-Bohnen weicher und runder, fast schon ein wenig süßlich im Vergleich zur doch recht bitteren Robusta-Bohne.
Nun, zuallererst wären da die langen Anfahrtswege zu den Plantagen, denn wenn diese hoch oben in gebirgigen Regionen liegen, ist es nicht einfach, sie zu ernten und zu transportieren. Sie erfordern auch ein viel höheres Maß an Pflege, Pestiziden und co. Nimmt man dann noch in Betracht, dass sie auch geschmacklich beliebter ist, verwundert es nicht, dass auch die Preise dementsprechend höher sind.
Allerdings bedeutet das nicht, dass die Robusta eine „Billigvariante“ oder „Abfallproduktion“ ist. Im Gegenteil. Manche Kaffeetrinker bevorzugen den herben, erdigen Geschmack sogar und man kann eigentlich sagen, dass beide Sorten am besten sind, wenn man sie miteinander vermischt. Vor allem für italienischen Espresso gehören unbedingt beide Sorten in die Mischung, um den richtigen Level aus Koffein UND Geschmack zu kreieren.