Kaffee wird teurer!
Für den Kaffeetrinker gilt: Ohne Kaffee ist alles nicht so, wie es eigentlich sein sollte! Der Morgen beginnt unrund, der Kaffeeklatsch im Büro wäre ohne das braune Gold nicht perfekt, überhaupt wäre die erste Stunde im Büro für viele Menschen unerträglich und auch der Nachmittagskaffee oder der Espresso nach dem Essen sind ein beliebtes Ritual geworden. Kurz und gut: Millionen von Deutschen (und Menschen weltweit) können und wollen auf ihren Kaffee nicht verzichten. Aber gerade dafür greifen sie jetzt schon recht tief in die Tasche. Doch nun ziehen schlechte Nachrichten am Horizont auf und werden die Kaffee-Fans ins Mark treffen, denn es stehen happige Preiserhöhungen für das koffeinhaltige Lebenselixier an.
Nach Downs im November gehen die Preise hoch
Im November setzten in Brasilien, immerhin sprechen wir hier von dem drittgrößten Kaffeehersteller weltweit, nach langer Dürre endlich starke Regenfälle ein, die den Kaffeepreis drastisch sinken ließen.
Kaffee wird auf den freien Märkten in Dollar gehandelt und so fiel der Preis an einem Tag um unglaubliche 4,2 % auf 1,896 $ pro Pfund. Nachdem die in den vergangenen Monaten vorhergegangene Trockenperiode Ängste schürte, dass es zu einem Engpass bei der Ernte geben könnte, war dies eine wahre Erleichterung, die sich auf den Märkten deutlich bemerkbar – nicht zuletzt auch in preislicher Hinsicht – machte. Doch die Entspannungsphase ist wohl nur von kurzer Dauer, denn neues Ungemach ist schon im Anzug.
Preissteigerungen im März
Der Euro-Kurs ist momentan relativ schwach, wie hinlänglich bekannt sein dürfte. Im direkten Vergleich zum amerikanischen Dollar steht die europäische Einheitswährung zur Zeit eher schlecht da. Das bedeutet, dass der Dollar durch den schlechten Wechselkurs in Euro umgerechnet „teurer wird“ und damit natürlich auch alle Waren, die normalerweise in Dollar gehandelt werden. In der Regel macht sich das zuerst beim Spritpreis bemerkbar, aber in diesem konkreten Fall dreht sich die Preisspirale durch den Wechselkurs leider bei unserem geliebten Kaffee.
Tchibo, der momentane Marktführer in Deutschland was den Kaffee-Verkauf angeht, kündigt nun in einem Rundschreiben an, welches in der Westdeutschen Zeitung erschienen ist, dass man basierend auf den Kursunebenheiten die Preise für den Kaffee anziehen müsse. Grund dafür sei eben der schwache Euro-Kurs, der den Einkauf vom dollar-notierten Rohkaffee besonders teuer werden lasse.
Seit dem 2. März 2015 kostet nun also ein Pfund Kaffee des Hamburger Unternehmens rund 30 Cent mehr – ein nicht unerheblicher Preissprung, den die Hanseaten da hinlegen. Aber es gibt trotzdem einen kleinen Hoffnungsschimmer am Horizont. Die Geschäftsführer von Tchibo, Patrick Raming und Markus Conrad, versprechen, dass die Preise wieder runtergehen würden, sobald sich die Rohkaffeepreise wieder erholen würden, bzw. sobald der Euro im Vergleich zum Euro wieder stärker wird. Ob das jedoch in der nahen Zukunft so sein wird, steht wie immer bei Kursschwankungen in den Sternen. Und ob die Preise beim Kaffee unverzüglich wieder nach unten angepasst werden, sollte der Dollar gegenüber dem Euro in naher Zukunft erneut schwächeln, muss ebenso abgewartet werden, denn so eine schnelle Gewinnmitnahme durch Kursvorteile ist auch für die Kaffee-Unternehmen – wie für die Benzin-Konzerne – sehr zu unserem Leidwesen sehr lukrativ.