Flat White, Latte und Cappuccino: Unterschiede, Zubereitung & Tipps

Flat White, Latte und Cappuccino: Unterschiede, Zubereitung & Tipps

Die Welt des Kaffees bietet eine Vielzahl von Zubereitungen, die auf den ersten Blick ähnlich erscheinen, sich jedoch in Details wie Mengenverhältnissen, Zubereitungsmethoden und Geschmack unterscheiden. Die drei beliebtesten Milchkaffeespezialitäten – Flat White, Latte und Cappuccino – haben ihre jeweils eigenen Besonderheiten. Hier erfährst du, was diese drei Kaffees ausmacht und wie sie sich voneinander abheben.

1. Flat White

Der Flat White stammt aus Australien oder Neuseeland und hat sich inzwischen weltweit in der Kaffeekultur etabliert. Es handelt sich um eine kompakte, intensive Kaffeespezialität, die aus einem doppelten Espresso und feinporigem Milchschaum (Microfoam) besteht.

  • Mengenverhältnis: 1/3 doppelter Espresso, 2/3 Milch mit sehr dünner Schaumschicht.
  • Milchschaum: Sehr fein und cremig, fast flüssig. Perfekt für Latte Art geeignet.
  • Tassengröße: Kleinere Tassen (ca. 160-180 ml), was zu einem intensiveren Kaffeegeschmack führt.
  • Geschmack: Stark und ausgewogen, mit einem betonten Espressogeschmack und samtiger Milchtextur.

2. Latte (Caffè Latte)

Der Latte, kurz für Caffè Latte, ist vor allem in Ländern außerhalb Italiens bekannt und eine der beliebtesten Kaffeespezialitäten. Es ist ein milchiger Kaffee, der ebenfalls auf Espresso basiert, jedoch deutlich milder im Geschmack ist als ein Flat White.

  • Mengenverhältnis: 1/4 Espresso, 3/4 Milch mit einer leichten Schaumschicht.
  • Milchschaum: Leicht aufgeschäumte Milch, die eine dünne Schaumschicht an der Oberfläche bildet.
  • Tassengröße: Wird oft in größeren Tassen oder Gläsern (200-300 ml) serviert, was den Kaffee milder macht.
  • Geschmack: Mild und cremig, ideal für diejenigen, die mehr Milch und einen weniger intensiven Kaffeegeschmack bevorzugen.

3. Cappuccino

Der Cappuccino ist der Klassiker unter den Milchkaffees und wird traditionell in Italien serviert. Er besteht aus einem Espresso, einer gleichen Menge Milch und einer dickeren Schaumschicht, was ihn einzigartig in seiner Textur und Präsentation macht.

  • Mengenverhältnis: 1/3 Espresso, 1/3 heiße Milch, 1/3 fester Milchschaum.
  • Milchschaum: Dick und stabil, bildet eine feste Schaumhaube, die oft über den Tassenrand hinausragt.
  • Tassengröße: Meistens in Tassen mit ca. 180 ml serviert, kleiner als ein Latte, aber größer als ein Flat White.
  • Geschmack: Kräftig mit einem ausgewogenen Verhältnis von Kaffee und Milch, durch die dicke Schaumschicht besonders cremig.

Die Unterschiede auf einen Blick

  • Flat White

  • Doppelter Espresso
  • Weniger Milch
  • Sehr dünn, feinporig
  • 160-180 ml
  • Starker Espresso-geschmack mit cremiger Milch
  • Latte

  • Einfacher Espresso
  • Viel Milch
  • Leichte Schaumschicht
  • 200-300 ml
  • Mild und milchig
  • Cappuccino

  • Einfacher Espresso
  • Gleiche Menge Milch
  • Dick und stabil
  • Ca. 180 ml
  • Kräftig, mit viel Schaum

Zubereitung eines Flat White

Die Zubereitung eines Flat White erfordert Präzision und Übung, da das Verhältnis von Espresso zu Milch sowie die Konsistenz des Milchschaums entscheidend für den Geschmack sind. Hier eine einfache Anleitung, wie du ihn perfekt zubereiten kannst:

Zutaten:

  • Doppelter Espresso (50-60 ml)
  • Ca. 100-120 ml Vollmilch (oder eine pflanzliche Barista-Alternative)

Schritte zur Zubereitung:

  1. Doppelten Espresso zubereiten: Verwende eine Siebträgermaschine oder einen Vollautomaten, um einen kräftigen doppelten Espresso zu extrahieren. Das sorgt für den typischen intensiven Kaffeegeschmack des Flat White.
  2. Milch aufschäumen: Gieße die kalte Milch in ein Milchkännchen und verwende die Dampfdüse der Espressomaschine. Wichtig ist, die Milch nur leicht mit Luft zu versetzen, damit ein feiner, cremiger Milchschaum entsteht. Die Milch sollte kaum aufgehen, sondern fast flüssig bleiben – dies nennt man Microfoam. Achte darauf, dass die Milch eine Temperatur von etwa 60-65°C erreicht, um eine samtige Textur zu gewährleisten.
  3. Milch und Espresso vereinen: Gieße den feinporigen Milchschaum langsam in die Tasse mit dem doppelten Espresso. Beginne mit einem sanften Guss, sodass sich Milch und Espresso gut vermischen. Für Latte Art kannst du am Ende etwas schneller gießen, um Muster zu kreieren.

Tipps:

  • Verwende am besten Vollmilch mit hohem Fettgehalt (3,5-3,8 %), da sie eine perfekte Textur für den Microfoam bietet.
  • Achte darauf, die Milch nicht zu stark zu schäumen, da ein zu fester Schaum eher an einen Cappuccino erinnert und nicht zum Flat White passt.
  • Die richtige Gießtechnik ist entscheidend: Der Milchschaum sollte sich gleichmäßig über den Espresso verteilen und nicht in Schichten getrennt bleiben.

Mit etwas Übung gelingt dir so ein cremiger, ausgewogener Flat White, der den intensiven Kaffeegeschmack hervorhebt und mit feinem Milchschaum abgerundet wird.

Welche Kaffeebohnen für einen Flat White?

Die Wahl der richtigen Kaffeebohnen ist entscheidend für den Geschmack deines Flat White. Da das Getränk durch den doppelten Espresso ein intensives Kaffeearoma hat und weniger Milch als ein Latte verwendet wird, sollten die Bohnen sorgfältig ausgewählt werden, um die richtigen Geschmacksnoten hervorzubringen. Hier einige Empfehlungen:

1. Espresso-Röstungen

Für einen klassischen Flat White eignen sich kräftige Espresso-Röstungen besonders gut. Diese Bohnen sind meist dunkler geröstet und haben intensive Aromen wie Schokolade, Nuss und Karamell. Diese Noten harmonieren perfekt mit der cremigen Milch und sorgen für einen vollen, runden Geschmack.

2. Spezialitätenkaffee

Wenn du den vollen Geschmack des Kaffees genießen möchtest, bieten sich auch Bohnen aus der Third-Wave-Coffee-Bewegung an. Diese Kaffees stammen aus hochwertigen Anbaugebieten und werden meist heller geröstet, um fruchtige, florale oder würzige Aromen zu bewahren. Ein Flat White mit solchen Bohnen ermöglicht es dir, die komplexen Geschmacksprofile des Kaffees zu schmecken, da der geringere Milchanteil die feinen Noten des Espressos besser zur Geltung bringt.

3. Single-Origin vs. Blends

  • Single-Origin-Kaffees: Diese Kaffees stammen aus einem bestimmten Anbaugebiet und haben oft sehr spezifische Geschmacksprofile, die die Herkunft des Kaffees widerspiegeln. Für einen Flat White eignen sich Single-Origin-Bohnen, wenn du ein klares, definiertes Aroma bevorzugst, beispielsweise fruchtige oder blumige Noten.
  • Blends: Mischungen aus verschiedenen Bohnen können auch eine gute Wahl für Flat White sein. Blends kombinieren unterschiedliche Aromen und sorgen für ein ausbalanciertes Geschmackserlebnis, oft mit nussigen und schokoladigen Tönen.

4. Röstgrad

Ein mittlerer bis dunkler Röstgrad ist ideal für einen Flat White, da diese Bohnen mehr Körper und Tiefe im Geschmack entwickeln. Zu helle Röstungen können in Kombination mit der Milch etwas untergehen, während sehr dunkle Röstungen manchmal zu bitter wirken können.

Kann man mit dem Kaffeevollautomaten einen Flat White zubereiten?

Ja, du kannst einen Flat White auch mit einem Kaffeevollautomaten zubereiten, allerdings gibt es dabei ein paar Dinge zu beachten, um das beste Ergebnis zu erzielen. Viele moderne Kaffeevollautomaten bieten die Möglichkeit, einen doppelten Espresso zu extrahieren und Milch aufzuschäumen – zwei wesentliche Bestandteile des köstlichen Kaffeegetränks.

So gelingt der Flat White mit dem Vollautomaten:

  1. Doppelter Espresso: Wähle in deinem Vollautomaten die Einstellung für einen doppelten Espresso oder brühe zwei einfache Espressi hintereinander. Der doppelte Espresso sorgt für den intensiven Kaffeegeschmack, der für einen Flat White charakteristisch ist.
  2. Milch aufschäumen: Verwende die Dampfdüse deines Vollautomaten oder den integrierten Milchaufschäumer. Achte darauf, die Milch nur leicht aufzuschäumen, sodass ein cremiger, feinporiger Schaum (Microfoam) entsteht. Die Milch sollte nicht zu viel Volumen bekommen, sondern fast flüssig bleiben, um die typische Konsistenz eines Flat White zu erreichen.
  3. Milch und Espresso vereinen: Gieße die aufgeschäumte Milch vorsichtig in den doppelten Espresso. Die Milch sollte sich gut mit dem Espresso verbinden, und die dünne Schaumkrone sollte den Tassenrand gerade abschließen.

Tipps für ein besseres Ergebnis:

  • Dampfdüse statt Milchsystem: Falls dein Vollautomat eine manuelle Dampfdüse besitzt, kannst du mehr Kontrolle über den Aufschäumprozess haben. Mit etwas Übung kannst du einen besseren Microfoam erzeugen als mit vollautomatischen Milchsystemen.
  • Milchsorte: Für eine perfekte Konsistenz empfiehlt sich Vollmilch mit hohem Fettgehalt oder spezielle Barista-Editionen von pflanzlicher Milch wie Hafermilch.

Wie viele Kalorien hat ein Flat White?

Die Kalorienanzahl eines Flat White hängt hauptsächlich von der verwendeten Milch und der Portionsgröße ab. Da der Flat White aus einem doppelten Espresso und einer kleineren Menge Milch besteht, ist er oft etwas kalorienärmer als ein Latte oder Cappuccino, die mehr Milch verwenden.

Kalorienübersicht:

  • Mit Vollmilch (3,5 % Fett):
    Ein Flat White (ca. 160-180 ml) enthält ungefähr 90-120 kcal. Der größte Teil der Kalorien stammt aus der Milch, da Espresso selbst nahezu kalorienfrei ist.
  • Mit fettarmer Milch (1,5 % Fett):
    Die Verwendung von fettarmer Milch senkt den Kaloriengehalt auf etwa 60-80 kcal pro Tasse.
  • Mit pflanzlichen Alternativen:
    Barista-Editionen von pflanzlichen Milchalternativen wie Hafer-, Soja- oder Mandelmilch variieren im Kaloriengehalt. Sie können zwischen 50-100 kcal pro Flat White enthalten, abhängig von der verwendeten Sorte und dem Fettgehalt.

Einflussfaktoren:

  • Milchmenge und -art: Je mehr Fett die Milch enthält, desto höher ist der Kaloriengehalt. Auch die Art der pflanzlichen Alternative beeinflusst den Kaloriengehalt – Hafermilch hat in der Regel mehr Kalorien als Mandelmilch.
  • Zuckerzusatz: Falls du deinen Flat White mit Zucker oder Sirup verfeinerst, erhöht das die Kalorienzahl ebenfalls.

Titelbild: Ashley Van Haeften