Was versteckt sich im Kaffee?
Wasser, Äste, billige Bohnen – was versteckt sich im Kaffee?
Morgens führt der Weg für viele Deutsche in die Küche, um sich den ersten Kaffee des Tages aufzubrühen. Und auch die nachmittägliche Kaffeepause darf ebenso wenig fehlen wie der Kaffee nach dem Abendessen. Doch wissen wir eigentlich, was sich alles in unserem Kaffeepulver verbirgt? Das ARD-Magazin „Vorsicht, Verbraucherfalle!“ hat nun getestet was wirklich drin ist im Pulverkaffee, und das ist oft mehr, als man denken würde.
Erschreckende Ergebnisse im Labor
Wer jetzt glaubt, nur in den billigen Discountermarken würden sich irgendwelche anderen Dinge als Kaffee im Pulver finden, der irrt sich gewaltig. Die Trickserei mit dem Kaffee zieht sich durch alle Qualitäts- und Preisklassen, vom Ja-Filterkaffee von REWE bis hin zur Jacobs Krönung.
Eine gängige Methode, um beispielsweise beim Gewicht zu tricksen (und immerhin die sauberste Art), ist das Hinzufügen von Wasser. Dadurch wird das Gewicht quasi künstlich aufgeblasen – und es ist sogar erlaubt. Bis zu 50 Gramm Wasser darf sich in einem Kilo Kaffeepulver befinden. Und das tut es auch, unter anderem in den Kaffeepulvern:
- Harmonie von Melitta
- Ja-Filterkaffee von REWE
- Idee Kaffee Klassik
- Gala Mild von Eduscho
- Und den Amaroy Classic und Extra Sorten vom Discounter Lidl.
Unangenehmer kann es schon werden, wenn sich Pflanzenreste wie zermahlene Stöckchen oder Pflanzenfaserreste im Kaffee finden, aber auch diese sind nicht verboten. Allerdings darf der Gehalt an Pflanzenmaterial 2 Gramm auf ein Kilo nicht übersteigen.
Und dann wäre da noch die Variante, bei der man qualitativ hochwertige Bohnen mit weniger guten streckt, ein weitverbreitetes Phänomen unter den Kaffeeröstereien. Dabei vermischt man die „guten“ Arabica Bohnen, die sowohl qualitativ als auch geschmacklich anspruchsvoll sind mit den weniger hochwertigen Robusta-Bohnen.
So finden sich zum Beispiel in der „Jacobs Auslese“ zu 21, 6 Prozent die billigen Robusta-Bohnen, ohne, dass es auf der Packung vermerkt wäre.
Der Kampf um den Kaffee
Der Markt für Kaffeepulver ist heiß umkämpft und wer nicht zu den großen Kaffee-Riesen gehört, muss sich etwas einfallen lassen, um mithalten zu können. Deshalb wird getrickst, wo man nur kann, und durch die gesetzlichen Vorgaben ist dies auch erst möglich geworden. Natürlich ist es auch eine Kostenfrage, denn eine gründliche Reinigung von Fremdmaterialien ist nicht billig und ein weiterer preisintensiver Faktor, den sich nicht jeder Anbieter leisten kann (oder möchte).
Noch dazu kommt, dass die Margen beim Kaffee immer kleiner werden, ein weiterer Grund, warum die Anbieter mit allen Mitteln darum kämpfen, die Produktionskosten klein zu halten.
Qualität hat ihren Preis
Völlige Sicherheit wird man wohl nie darüber haben, was sich alles im Kaffeepulver findet. Wer also Wert auf hohe Qualitätsstandards legt, muss auch dazu bereit sein, einen angemessenen Preis dafür zu zahlen. Und wer ganz auf Nummer sicher gehen möchte, kauft einfach Kaffeebohnen in der Rösterei seines Vertrauens und kann sich sein Pulver dann selbst zermahlen – garantiert ohne ungewünschte Zusätze!
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