Legal dopen
Legal dopen mit Koffein – ein Mythos?
Viele Mythen ranken sich um Kaffee; manche archaisch, manche modern. Zu den urbanen Legenden zählt, dass Kaffee eine Geheimwaffe von Athleten und Läufern sei: lecker, wirksam und überall erhältlich. Doch ist, wissenschaftlich betrachtet, wirklich was dran an dieser Idee, Kaffee könnte die sportliche Performance verbessern? Oder stellt Kaffee vielmehr ein Gefahr für den Trainingserfolg dar? Hier sind die wichtigste Fakten und Tips rund um das Thema Kaffee & Sport.
1.Doch, Kaffee ist (wieder) legal – auch bei Wettkämpfen.
Was nicht wenigen Sportlern schon zum Verhängnis wurde: Noch bis 2004 stand Kaffee auf der Doping-Liste des Olympischen Komitees (IOC). Danach ist es von der schwarzen Liste verbotener Substanzen gestrichen worden. Heute müsse sich weder Hobby- noch Profisportler Sorgen machen, mit dem Espresso am Wettkampfmorgen ihre Qualifikation zu riskieren.
2.Auf den Genusszeitpunkt kommt es an
Koffein erreicht seine optimale Wirksamkeit im Körper etwa eine halbe Stunde nach dem Trinken. Dann ist die angekurbelte Freisetzung von Fettsäuren und Glucose im Körper am höchsten. Wer also die Fatburner- und Energie-Kick Effekte des Espresso ideal nutzen will, trinkt ihn 30 Minuten vor der sportlichen Tätigkeit.
3.Ein Espresso bringt das Lauftraining auf Touren
Der Koffein im Kaffee hat im Sport tatsächlich einen positiven Trainingseffekt. Vor allem für Läufer und Sprinter ist dies extensiv nachgewiesen: Sie laufen schneller. Bei Untersuchungen sind die Schnelligkeitsunterschiede mit und ohne Koffein sogar signifikant: Regelmäßig betragen sie bis zu vier Sekunden Laufzeit. Dieser Effekt stellt sich schon nach zwei Tasse starken Kaffees oder zwei Espressi ein. Allerdings gilt: Mehr ist nicht besser. Wer doppelt soviel des schwarzen Goldes in sich hinein schüttet, wird die Wirkung dadurch nicht weiter optimieren können.
Bei Koffein und Sport gilt wie auch im Alltag: Zu viel ist auch nicht gut. Mehr als 300 Milligramm Koffein täglich sollten Sie nicht dauerhaft konsumieren. Dabei enthält eine durchschnittliche Tasse Kaffee 80 bis 120 Milligramm und ein Espresso 30 bis 50 Milligramm Koffein.
4.Kaffee wirkt anregend – auch auf Blase und Darm.
Vergessen Sie auch nicht, dass Kaffee den Harndrang und die Darmtätigkeit anregt. Im Wettbewerb kann das wichtig werden, wenn jede noch so kleine Pause Minuspunkte bringt. Auch Läufer sollten diesen Punkt berücksichtigen, denn das Laufen trägt ebenfalls zu einer Beschleunigung des Stoffwechsels bei. Wenn Sie beim morgendlichen Joggen nicht gleich wieder umkehren wollen, sollten Sie möglichst innerhalb der ersten Viertelstunde nach dem Kaffeegenuss nicht los starten.
5.Kaffee kann bei Sportler Muskelschmerz lindern.
Wie eine vergleichende Studie der US-Universität Illinois ergeben hat, kann Kaffeekonsum etwa eine Stunde vor der sportlichen Anstrengung genossen, eine leicht schmerzlindernde Wirkung haben. Allerdings wurde dieses Ergebnis durch die Vergabe von Koffeinkapseln erreicht; ob der Genuss einer heißen Tasse dasselbe Ergebnis erzielt, ist von Stoffwechsel zu Stoffwechsel verschieden.
6.Achtung bei Herzrisiken und Arteriosklerose!
Während sportlicher Belastung sorgt ein Stoff mit Namen Adenosin in Ihrem Körper dafür, dass der Blutfluss zum Herzen sich steigert. So wird eine optimale Versorgung mit Sauerstoff sichergestellt. Ab einer Tasse Kaffee kann das enthaltene Koffein das Adenosin blockieren. Die Wirkung: Der zusätzliche Zustrom verringert sich bis zu einem Viertel. Das ist für gesunde Sportler kein Problem. Wenn Sie allerdings zu einer Risikogruppe für Herzerkrankungen gehören, sollten Sie lieber nicht mehr als eine Tasse Kaffee vor dem Sport genießen.
7.Kaffee blockiert die Eisenaufnahme
Was nützt die beste Nahrungsergänzung, wenn der Körper sie nicht für sich nutzen kann? Wenn Sie Eisensupplements als Teil einer ausgewogenen Sportnahrung zu sich nehmen, um die Blutbildung zu unterstützen und die Leistungsfähigkeit zu optimieren, sollten Sie dies nicht direkt zusammen mit der Entspannungstasse Kaffee tun.
8.Koffein dämpft die Erschöpfung beim Ausdauersport
Koffein fährt die Laktat-Produktion des Körpers herunter. Die subjektive (!) Ermüdung wird deshalb weniger intensiv wahrgenommen und die letzten Reserven so leichter mobilisiert – Sportwissenschaftler sprechen von einer optimaleren Nutzung der muskulären Leistungskraft. Allerdings könnte es sein, dass dieser Effekt bei sehr häufigem und regelmäßigem Kaffeegenuss wieder neutralisiert wird.
9.Kaffee trocknet aus, wenn auch weniger stark als angenommen.
Wie stark dehydrierend der kleine Schwarze auf den individuellen Organismus wirkt, variiert. Sicher ist: Kaffee darf beim Sport nicht positiv in die Trinkbilanz einbezogen werden. Besser rechnen Sie ein der Kaffeemenge entsprechendes Extraglas an Wasser zur benötigten Trinkmenge hinzu!