Koffein im Kaffee

Wie viel Koffein ist im Kaffee

Wie viel Koffein ist im Kaffee (und anderen Getränken)?

Jeden Morgen greifen Tausende – ach was, Millionen Deutsche zur Kaffeetasse oder zur Kaffeekanne. Ohne den Koffein-Kick am Morgen geht erst einmal gar nichts! Doch wie wirkt das Koffein im Kaffee eigentlich, und wie viel Koffein ist enthalten? Wir verschaffen uns einen Überblick über die Mengen in den verschiedenen Kaffeesorten und verraten, wie man das Getränk entkoffeiniert – und warum Arabica-Bohnen deutlich weniger Koffein haben als andere Sorten.

Koffein ist ein sogenanntes Alkaloid, welches beim Stoffwechsel einiger Pflanzen entsteht und für seine anregende Wirkung bekannt ist. Eigentlich hatte sich die Natur es jedoch so „gedacht“, dass die Wirkung vom Koffein die Pflanzen vor sogenannten Fressfeinden schützen sollte. Neben Kaffeebohnen, in denen sich viel Koffein findet, ist es unter anderem auch in Tee, Guarana, Kolanüssen und Kakao vorhanden.

Wie hoch ist der Koffeingehalt in Kaffee?

Diese Frage wirklich genau zu beantworten, ist ein wenig schwierig, denn auf den letztendlichen Koffeingehalt nehmen zahlreiche Faktoren Einfluss: die Kaffeesorte, die Art der Trocknung und der Röstung, die Verarbeitung, die Temperatur des Brühwassers und viele Faktoren mehr. Allerdings haben Wissenschaftler durch verschiedene Tests eine Übersicht geschaffen, die vergleichbare Auskünfte gibt.

  • Eine Tasse aufgebrühter Filterkaffee aus gerösteten und gemahlenen Kaffeebohnen enthält durchschnittlich 80 mg Koffein auf 125 ml Flüssigkeit.
  • Cappuccino mit 150 ml verfügt über einen Koffeingehalt von ungefähr 27 mg, während
  • Latte Macchiato mit nur 11 mg Koffein auf 250 ml nicht wirklich wach machen dürfte.
  • Der Espresso hat seinen Ruf als starker Wachmacher nicht umsonst: Auf nur 50 ml nimmt man hier schon rund 50 – 60 mg Koffein auf.
  • Bei gefriergetrocknetem, löslichen Kaffee finden sich, je nach Hersteller, zwischen 60 mg und 100 mg Koffein, also ungefähr gleich viel wie in Filterkaffee.
  • Der entkoffeinierte Kaffee weist nur noch winzige Reste Koffein auf: Hier liegt der Gehalt zwischen 1 mg und 4 mg.

Und wie sieht es mit Koffein in anderen Getränken aus?

In den letzten Jahren sind Energy Drinks extrem in der Beliebtheit gestiegen – vor allem derer, die den bitteren Kaffee nicht mögen und süße Getränke bevorzugen. Aber: ein Energy Drink mit 250 ml hat im Durchschnitt auch nur knapp 80 mg Koffein und damit nicht mehr als eine Tasse Kaffee. Aufgrund des hohen Kohlensäuregehalts und des Zuckers wird es allerdings meist als „aufputschender“ empfunden, wie es vergleichsweise beim Kaffee ist.

Bei Softdrinks wie Cola und Co. liegt man bei einem durchschnittlichen Koffeingehalt von mindestens 60 mg bis hoch zu maximal 250 mg Koffein pro Liter – eine Dose Cola mit 0,33 ml Inhalt hat rund 40 mg und liegt damit eher im unteren Bereich.
Selbst in Zartbitterschokolade findet sich übrigens das wach machende Koffein: je nach Sorte und Kakaogehalt von 15 mg bis 115 mg pro Tafel.

Wie wird Kaffee entkoffeiniert?

Manchmal möchte man zwar den vollen Kaffeegeschmack genießen, aber nicht noch wacher werden: abends zum Beispiel oder wenn man einen empfindlichen Magen hat. In solchen Fällen kann man auf entkoffeinierten Kaffee zurückgreifen, der in drei Schritten vom Koffein befreit wird:

Zuerst werden die Kaffeebohnen gedämpft, sodass man später das Koffein durch die Zellwände auslösen kann. Dies passiert, indem man ein Extraktionsmittel hinzufügt, welches über die Eigenschaft verfügt, tatsächlich nur das Koffein aus der Bohne zu lösen.

Zu diesen Lösungsmitteln gehören Kohlendioxid, wässriger Kaffee-Extrakt, Ethylacetat oder auch Dichlormethan – allesamt Lebensmittelzusätze, die ausgiebig auf ihre Unschädlichkeit untersucht wurden und für Lebensmittel zugelassen sind.
Der Prozess des Herauslösens von Koffein geschieht in mehreren Durchgängen, bis am Ende nur noch winzige Spuren in der Kaffeebohne enthalten sind.
Abschließend werden die Kaffeebohnen wieder getrocknet, bis sie aussehen wie „normaler“ Rohkaffee – und die weitere Verarbeitung verläuft nun genauso: rösten, mahlen, verpacken.

Was ist der Unterschied zwischen den Sorten Arabica und Robusta?

Zuerst einmal fallen einem natürlich auf den ersten Blick die optischen Unterschiede auf:
Die Arabicabohne ist relativ groß, flach und oval. Der Einschnitt auf der flachen Seite ist geschwungen wie ein S, während die Robustabohnen eher klein und rundlich mit einer geraden Einkerbung auf der flachen Seite sind.

Aber viel signifikanter ist der Koffeingehalt: Während die Arabicabohne mit einem Koffeingehalt von 1 % – 1,7 % recht wenig Koffein enthält, finden sich in der Robustabohne 2 bis 4 % Koffein. Die Arabicabohne gilt als die aromatischere Variante von beiden, da sie weniger Bitterstoffe enthält – im Gegensatz zur Robusta, die dafür einen besseren „Körper“ hat. Wirklich gute Kaffees bestehen aus einer Mischung aus beiden Sorten und sorgen so dafür, dass von allem nur das Beste in der Tasse landet. Da die Robusta Bohne einen geringeren Preis hat ist ihr prozentualler Anteil im günstigen Kaffee auch höher. Dies führt dann zu einem bitterem Geschmack.