AeroPress vs. French Press vs. Espressokocher – Wer gewinnt die Kaffeekrone?
Willkommen zum ultimativen Vergleich dreier legendärer Brühmethoden: French Press, AeroPress und Espressokocher (Mokkakanne). Millionen Kaffeeliebhaber weltweit schwören auf eine dieser Zubereitungsarten – doch welche passt am besten zu dir?
Kaffeekultur im Vergleich
French Press – Der traditionsreiche Kraftprotz
- Ursprung: Frankreich, popularisiert in Italien ab den 1930ern
- Bauweise: Zylinder mit Metallsieb und Presskolben
- Besonderheit: Volles Mundgefühl durch unfiltrierte Öle und feine Partikel
Die French Press ist die älteste der drei Methoden und bietet ein kräftiges, vollmundiges Ergebnis – mit betontem Körper und einer gewissen „Rustikalität“. Ideal für gemütliche Frühstücke und größere Mengen.
AeroPress – Der junge Innovator
- Ursprung: 2005, Kalifornien (Erfinder: Alan Adler)
- Bauweise: Brühzylinder mit Presskolben, Papierfilter
- Besonderheit: Kombination aus Immersion & Druck
Trotz ihres jungen Alters hat die AeroPress weltweit Kultstatus erreicht – nicht zuletzt durch die AeroPress-Weltmeisterschaft. Sie ermöglicht ein sauberes, aromatisch ausgewogenes Ergebnis, ist extrem mobil und vielseitig – sogar für Cold Brew oder espressoähnliche Getränke.
Espressokocher (Mokkakanne) – Der italienische Klassiker
- Ursprung: 1933, Italien (Erfinder: Alfonso Bialetti)
- Bauweise: Dreiteiliges Aluminium- oder Edelstahlgerät mit Druckkammer
- Besonderheit: Zubereitung durch Dampfdruck bei ca. 1–1,5 bar
Die Mokkakanne ist ein fester Bestandteil der italienischen Kaffeekultur. Sie liefert konzentrierten, intensiven Kaffee – kein echter Espresso im technischen Sinne, aber nahe dran. Besonders beliebt ist sie bei Liebhabern kräftiger, dunkler Röstungen.
Vergleichstabelle: Technik, Geschmack & Alltagstauglichkeit
Merkmal | AeroPress | French Press | Espressokocher |
---|---|---|---|
Geschmack | Klar, wenig Bitterstoffe, aromatisch | Vollmundig, ölig, intensiv | Kräftig, konzentriert, leicht bitter |
Zubereitung | Immersion + manueller Druck | Immersion mit Metallsieb | Dampfdruck-basiert, Herd erforderlich |
Brühzeit | 1–2 Minuten | 4–6 Minuten | 5–7 Minuten |
Mahlgrad | Mittelfein bis fein | Grob | Fein bis mittelfein |
Körper | Mittel | Stark | Sehr stark |
Reinigung | Sehr einfach | Einfach | Mittel (mehr Teile, Rückstände) |
Mobilität | Hoch (ideal für Reisen) | Mittel (Glas, schwerer) | Hoch (robust, kein Strom nötig) |
Menge pro Brühgang | 1–3 Tassen | Bis zu 8 Tassen | 1–6 Tassen je nach Größe |
Espresso-Feeling | Nahe dran, aber kein echter Espresso | Nein | Ja, aber ohne Crema und hoher Druck |
Technik vs. Tradition: Ein kurzer Exkurs zur Espressohistorie
- 1884: Angelo Moriondo patentiert die erste Espressomaschine mit Dampfdruck.
- 1905: Pavoni beginnt mit der Serienproduktion.
- 1947: Achille Gaggia revolutioniert Espresso mit dem ersten Hebelsystem für Wasserdruck – die Geburtsstunde des modernen Espressos mit Crema.
- Heute: Nur Maschinen mit 9–10 bar Druck gelten als „echte“ Espressomaschinen.
AeroPress & Mokkakanne können den Druck (max. 1,5 bar) nicht erreichen, erzeugen aber dennoch kräftige, konzentrierte Ergebnisse – mit eigenem Charakter.
Was unterscheidet diese drei Brühmethoden wirklich?
Hier ein detaillierter Vergleich:

AeroPress
1. AeroPress – Die moderne Allrounderin
Prinzip: Kaffee wird mit heißem Wasser aufgegossen und anschließend durch ein Papier- oder Metallfilter per Hand durch einen Brühzylinder gepresst.
Erfunden: 2005 von Alan Adler (USA)
Vorteile:
- Sehr sauberer, klarer Kaffee
- Wenig Bitterstoffe, sehr bekömmlich
- Schnell (1–2 Minuten Zubereitung)
- Extrem mobil & leicht – ideal für Reisen
- Vielseitig: Espresso-artig, Filterstyle oder Cold Brew
Geeignet für: Menschen, die gerne experimentieren, Wert auf Präzision legen, viel unterwegs sind oder empfindlich auf Bitterstoffe reagieren.

French Press
2. French Press – Der Klassiker für vollen Körper
Prinzip: Grob gemahlener Kaffee wird mit heißem Wasser übergossen und nach mehreren Minuten Ziehzeit durch ein Metallsieb nach unten gedrückt.
Vorteile:
- Satter, körperreicher Kaffee
- Besonders einfach in der Handhabung
- Keine Papierfilter nötig
- Ideal für größere Mengen (z. B. 4–8 Tassen)
Nachteile:
- Keine Filtration feiner Partikel → trüber, öliger Kaffee
- Weniger aromatische Klarheit, mehr „Rustikalität“
Geeignet für: Liebhaber von kräftigem, gehaltvollem Kaffee, gemütliche Frühstücke, große Mengen und Fans des unkomplizierten Genusses.

Espressokanne
3. Espressokanne – Italienische Intensität vom Herd
Prinzip: Wasser wird im unteren Teil erhitzt, steigt als Dampf durch das Kaffeepulver im Filtereinsatz und sammelt sich als Kaffee im oberen Teil.
Vorteile:
- Starker, konzentrierter Kaffee, espressoähnlich
- Klassisch und zeitlos schön im Design
- Funktioniert auf fast allen Herdarten
- Sehr kompakt & robust
Nachteile:
- Risiko der Überextraktion (bitterer Geschmack)
- Weniger aromatische Feinheiten
- Nur geeignet für sehr feines Kaffeepulver
Geeignet für: Espresso-Fans ohne Maschine, alle die es kräftig und dunkel mögen, und natürlich für Liebhaber italienischer Kaffeetradition.
Welche Bohnen eignen sich für welche Methode?
- AeroPress: Fruchtige Single Origins oder helle bis mittlere Röstungen – z. B. Äthiopien, Kolumbien
- French Press: Kräftige, vollmundige Mischungen mit nussig-schokoladigem Profil – z. B. Brasilien, Guatemala
- Espressokanne: Dunkle, intensive Röstungen mit geringem Säuregehalt – z. B. Espresso Blends, Arabica-Robusta-Mischungen
Welche Methode für wen?
Du willst… | Nimm… |
---|---|
…klaren, aromatischen Kaffee | 👉AeroPress |
…kräftigen Kaffee mit viel Körper | 👉French Press |
…starken, espressoähnlichen Kaffee vom Herd | Espressokocher |
…etwas für unterwegs | 👉AeroPress |
…etwas für große Mengen | 👉French Press |
…klassische italienische Zubereitung | Espressokocher |